Die südostrumänische Hafenstadt Constanta (Konstanza) mit ihren 316.000 Einwohnern ist durch zahlreiche soziale, wirtschaftliche und urbane Herausforderungen geprägt – meist typische Nachwirkungen des Ceaucescu-Regimes: Schätzungsweise über 43 Prozent der Bewohner leben unterhalb der Armutsgrenze; bei hoher Arbeitslosigkeit ist die Kaufkraft seit 1996 um die Hälfte gesunken. Der Zusammenbruch vieler Familienstrukturen zeigt sich in der Obdachlosigkeit Hunderter Kinder und Jugendlicher.
Im Armenviertel am Stadtrand gründeten die Salesianer Don Boscos das erste Jugendzentrum der Stadt, das sich mit einem kreativen Freizeitprogramm an die weitgehend chancenlosen, häufig obdachlosen Kinder und Jugendlichen der untersten Gesellschaftsschicht wendet. Die Angebote umfassen psychologische, soziale und medizinische Betreuung. Seit 1997 bieten die Salesianer den Jugendlichen, deren sozialer Hintergrund keinen anderen Weg zuläßt, auch eine Schul- und Berufsausbildung an. Im Berufsbildungszentrum absolvieren derzeit 100 Mädchen und Jungen pro Jahr EDV-Kurse; sie werden hier u.a. zu Graphikern oder Elektronikern ausgebildet. Angesichts der Ansiedlung vieler ausländischer Unternehmen haben Jugendliche mit dieser Ausbildung verbesserte Chancen auf dem rumänischen Arbeitsmarkt. Das Ausbildungswerk der Salesianer Don Boscos ist damit ein gewichtiger Faktor beim Aufbau wirtschaftlicher und sozialer Strukturen in Constanta.
Die HILFSAKTION unterstützt die Arbeit der Salesianer in Constanta seit 2005.